#Joko_und_Klaas schwachsinnieren für die #Quote:#TV für #Mallorca-Urlauber

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Nur selten stellen sie auch mal was Sinnvolles an, wie hier für die Aktion gegen Homophobie. Dieser Kuss bedeutet aber alles andere als ein Happy-End…

Von Günter Verdin

Dass die Spätpubertierenden Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheid bei der Zielgruppe der Mallorca-Reisenden so blendend ankommen, ist nicht weiter verwunderlich: hirnlose Wettbewerbe, die zum Teil auch noch gefaked sind ( wie die Hai-Attacken auf den Bahamas, die jeder Tourist nachspielen kann), geben zauberhafte Anregung für die Zeit zwischen den Alkohol-Exzessen. Toll, wie wir soeben erfahren, verlor Joko vor einem Halo Jump aus 12 km Höhe wegen Sauerstoffmangel sogar das Bewusstsein. Hatte er denn eines? Oder ist diese Extrem-Belästigung durch Circus Halligalli-Späße und Joko-contra-Klaas-Nonsens-Mutproben nicht das Endstadium von Bewusstlosigkeit, mit der nicht nur die Pro7- Programmmacher beste Quoten verzeichnen können? Natürlich muss man sich diese brothers of destruction nicht antun, würde ihr Exhibitionismus nicht von einem Teil des sich anbiedernden Feuilletons und sogar von Grimme-Preisverleihern, die auch das RTL-Dschungelcamp für auszeichnungswürdig halten, als das Nonplusultra zeitgemäßer TV-Unterhaltung empfohlen. Die Herrschaften gehen ja sogar „Promi Big Brother“ auf den Leim – traurigste Selbstentblössung erbarmungswürdiger Gestalten – , nur weil der Schrott mit dem Label „Das Experiment“ versehen wurde. In diesen schrecklichen Zeiten der kriegerischen Auseinandersetzungen allerorten gönnt man den Zusehern, denen schon vorher das Denken abhanden gekommen ist, das bisschen Entspannung, das Ausscheren in die Fiktionalität der Dummdreistigkeit.

Traurig stimmt nur, dass sympathische Formate wie etwa „Rising Star“ oder „The Voice of Germany“ abstinken. In beiden Casting-Shows geht es, mit unterschiedlichen Spielregeln, um Kreativität und Talent , um gute Popmusik und junge und ältere ernstzunehmende Talente, von denen es in Deutschland offenbar so viel gibt, dass sich nicht alle , wie in Zukunft bei DSDS, dem Jury-Gequatsche eines Dieter Bohlen plus irgendeiner Sexbombe plus der singenden Sonnenbrille Heino stellen wollen.

Das lese ich gerade im Kress-Report , der wie immer ziemlich unkritisch nur der Quote huldigt:

„1,55 Mio 14-49-Jährige Zuschauer sahen am Samstagabend das über dreistündige ProSieben-Spektakel „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“. Das bedeutete einen Marktanteil von 19,1%. So einen hohen Wert hatte das Format bislang noch nie geschafft. Insgesamt verfolgten 1,98 Mio Zuschauer (8,7% Marktanteil – ebenfalls ein Rekord), wie Klaas sich am Ende gegen Joko durchsetzte.“

Am Ende des vom Kress-Report so verherrlichten „wahnwitzigen Duells“ hat in Wirklichkeit keiner von beiden gesiegt. Und ihr Gesicht hatten sie schon vor diesem jüngsten Streich verloren…

#TELEFAX von #GÜNTER_VERDIN: #Mallorca-Feeling bei #Joko_und_Klaas

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Ohne Zweifel sind Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sehr sympathische durchgeknallte Typen. Mit Simon Gosejohann haben sie den Hang zu Schulbubenstreichen, Übermut und Exhibitionismus gemeinsam. „Circus Halligalli“ (Pro7, Montag) ist ein Format, das für alles, auch für ihre speziellen Talente, offen ist. Allerdings – man schreibt es ungern – : Humor, der zünden soll, erfordert von den Machern strengste Disziplin. Daran mangelt es den beiden in nahezu obszöner Weise. Vieles läuft bei ihnen über Improvisation. Worüber und wie elend lange sich die beiden an brustschwachen Gags prustend erfreuen können, zeugt von einer erstaunlichen Anspruchslosigkeit.

Am letzten Montag, beim Besuch des sonnigen Mimen Matthias Schweighöfer, der zur Zeit an keiner Talkshow vorbeischrammt, kam dann so etwas wie Mallorca-Feeling auf: das Moderatoren-Duo und ihr Gast soffen einander mit Wodka unter den Tisch. Ahnte man bisher nur, dass diese Sendung am besten volltrunken zu ertragen ist, lieferten Joko und Klaas hiermit den Beweis. Alkoholismus ist alles andere als ein Spaßthema.

Am Samstag, dem 19. Oktober, treten die beiden Action-Freaks in „Joko gegen Klaas -Das Duell um die Welt“ , zunächst zur Hauptsendezeit, wieder in den skurrilsten und banalsten Herausforderungen und Mutproben gegeneinander an. Bis etwa 23 Uhr.
Fünf Minuten später startet dann der nicht jugendfreie Teil der Show.
Michael Groh, Leiter der ProSieben-Jugendschutz-Abteilung, begründet das wie folgt: „Wir haben die Show ‚Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt‘ gründlich geprüft. Unserer Einschätzung nach muss man aus der Show zwei klar getrennte Sendungen machen.“

Es ist anzunehmen, dass die Quote gerade bei unter 16jährigen ab 23 Uhr 05 eine Rekordhöhe erreichen wird.

APROPOS JUGENDSCHUTZ :

(Infomaterial von ProSieben)

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