#ZUM_GLÜCK. SO EIN TITEL LIEGT JA AUF DER HAND…#ARD

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…es fragt sich nur, wer ihn zuerst hatte?

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Das Glück gibt`s nicht auf Dauer / Von Uwe Bogen

Richling-Regisseur Günter Verdin hat einen etwas anderen Ratgeber geschrieben

Wasser, nichts als Wasser – nur ein Wegweiser ragt hervor. „Zum Glück! “ steht da drauf. Schon viele haben das Glück gesucht und verfehlt. Weiß Günter Verdin, wo es liegt? Das Glücksschild vom Meer schmückt das Cover seines Buchs, das ein etwas anderer Glücksratgeber sein will. Wer eintaucht in Verdins Fluten und in seine Zitatenschätze, kann nach Perlen tauchen, die glänzen. Sein eigenes Glück aber muss jeder selbst beim Schopfe packen.

Schon wieder Anweisungen zum Glücklichsein, womöglich für ein besseres Leben? Mehrfach habe ich Glücksratgeber in die Ecke geschleudert, weil die darin enthaltenen Allerweltsweisheiten noch nicht mal gut formuliert sind. Und was für neue Wege findet Regisseur Günter Verdin, der auch künftig alle Produktionen des Stuttgarter Kabarettisten Mathias Richling inszeniert, um hinter die Geheimnisse des Glücks zu kommen?

Mit Zitaten großer Meister und eigenen Gedanken führt er uns weit in uns hinein. Im vergangenen Herbst ist Verdin 65 Jahre alt geworden, hat als SWR4- Moderator das Funkhaus für jenen Zustand verlassen, den man wohl verdient nennt, also den Ruhestand. Wer an Zäsuren seine Lebens stößt, kann aber unmöglich Ruhe geben. Mit ein bisschen Glück kommt man dabei zu tiefgreifenden Erkenntnissen.

Der gebürtige Österreicher hat, wie er sagt, „die Grundrechenarten des Glücks“ in seinem neuen Buch zusammengefasst. Ungewöhnlich für einen Glücksratgeber ist, dass es sich gleich im ersten Kapitel mit dem Tod auseinandersetzt. „Deine Einstellung zum Sterben entscheidet über dein Glück“, meint Günter Verdin. Ein Leben ohne Tod mache keinen Sinn. Wer dies akzeptiere, finde leichter seine Mitte. Ein schönes Zitat von Woody Allen verdeutlicht die Schwierigkeiten dabei. “Natürlich gibt es eine jenseitige Welt.“ räumt der amerikanische Regisseur ein – und schiebt gleich nach: “Die Frage ist nur, wie weit ist sie von der Innenstadt entfernt und wie lange hat sie offen?“

Bevor es keine Rückkehr mehr gibt, sollten wir davon absehen, zusätzliche Hindernisse aufzubauen, die uns das diesseitige Glück fernhalten. Verdin formuliert in seinem Buch Glück-Wünsche. Im ersten Kapitel etwa rät er uns: “Vergessen Sie, was Sie nicht ändern können. Vergessen Sie den Tod! Leben sie , als würden Sie ewig leben.“

Glück, so hat der Radiomann in seinem 65-jährigen Leben erkannt, ist eine Momentaufnahme, kein Dauerzustand“. Ein Glücksgefühl entstehe oft durch die Lösung einer großen Anspannung. Wenn alles bei uns immer wie geschmiert läuft, nutzt sich das Glück ab. Seine Intensität lässt nach. Ein bisschen Krise schadet also nicht. Haben wir sie überwunden, spüren wir Glücksmomente umso göttlicher.

Verdins „sechster Glück-Wunsch“ lautet:“ Freuen Sie sich neidlos an Schönheit, ohne sie besitzen zu wollen.“ Im Kapitel über das Alter – Titel: “Wir alle sind Herbstzeitlose“ – plädiert er keineswegs für die ewige Jugend: “Wenn wir früh lernen würden, auf das Alter, auf einen Höhepunkt also, zuzuleben, dann würde unser Leben angstfrei und nicht so hektisch verlaufen, weil wir dann auch nicht ständig besorgt wären, etwas zu versäumen.“

„Zum Glück!“ steht auf dem Wegweiser, der mitten im Meer in unendliche Weiten deutet. Liegt das Glück am anderen Ufer? In der Schönheit der unverbauten Natur? Im Strahlen der Sonne? Oder spüren wir Glücksgefühle, wenn wir in die Gedanken großer Köpfe abtauchen, deren Schätze Verdin für uns herausgefischt hat? Küsst uns das Glück, wenn wir dazu entschlossen sind, es intensiv zu spüren?

Wer nur das große Glück sucht, versäumt viel. Denn das große Glück macht sich rar oder kommt oft gar nicht, während sein kleiner Bruder an vielen Ecken auf uns wartet. Das kleine Glück wird von uns viel zu oft übersehen. Manchmal findet man´s sogar in einem Buch, wie in dem von Günter Verdin.

Dieses Buch kann ihr Leben verändern .

Das Buch ist nur mehr über Amazon und beim Mons Verlag lieferbar!

Life is a butterfly

So macht man #Literatur, Madame #de_Beauvoir, nicht #Liebe!

(Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre)
Von Günter Verdin

Es ist immer ein intellektuelles Vergnuegen, Simone de Beauvoir zu lesen oder an sie in Fernseh-Porträts erinnert zu werden, wie jetzt wieder auf ARTE. Die Frage stellt sich nur: wie will man dieser grossen Denkerin und vielseitigen Schriftstellerin im TV -Einheitsformat für Porträts von einer Dreiviertelstunde auch nur einigermassen gerecht werden? Das Film-Porträt “ Simone de Beauvoir -eine moderne Frau“ betont die emotionale Seite. Die Beauvoir war eine grosse Liebende, eine intensiv Verliebte, die ihre Gefühle in wunderschönen Liebesbriefen bis ins kleinste Detail sezierte. Das ist wohl der Grund, warum ihre Liaisonen, bis auf die mit ihrem Lebensmenschen Jean-Paul Sartre , eher von kurzer Dauer waren. So macht man Literatur, Madame, nicht Liebe! Mit Sartre hatte sie ein „Pachtverhältnis“ , das beiden Treue unter groesstmoeglicher Freiheit auch für andere Beziehungen auferlegte. Da viele Romane der Beauvoir autobiographisch geprägt sind , und sie ihr Leben umfangreich in vierbändigen Memoiren reflektiert hat, ist der Erzaehlmodus des Films angemessen. Es gibt viele schöne Originalzitate, auch Beauvoir und Sartre im Originalton: er spricht dezidiert und prononciert, sie wiederum scheint mit dem Sprechen kaum ihren Gedanken hinterher zu kommen, so schnell gibt sie ihre Antworten.
Die geschichtliche Bedeutung der beiden Zentralfiguren des Existentialismus und der französischen Linken, auch die grundlegende Bedeutung von Simone de Beauvoir für den Feminismus, werden in diesem Porträt nur ansatzweise gestreift. Aber wie sagt doch einer der im Film Interviewten so richtig: es ist unmoeglich, eine Biographie der Simone de Beauvoir zu verfassen, mit jedem Dokument aus ihrer Hinterlassenschaft kommen neue Facetten zutage.

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