Woher kommen wir?Was sind wir? Wohin gehen wir nachher essen?#Kabarett in #Österreich

Österreichisches und deutsches Kabarett
Eine Bestandaufnahme von Günter Verdin

1. Kleinkunst in Österreich

20140801-205711-75431600.jpg

(Helmut Qualtinger „Der Herr Karl“)

Günter Verdin

Was kann nach dem „Herrn Karl“ schon noch kommen? Mit dem fatalistischen Lieben Augustin und dem konformistischen Herrn Karl ist bereits alles ausformuliert, was dem österreichischen Wesen so allgemein als typische Geisteshaltung
(selbst-)kritisch zugeschrieben wird. Herr Karl: „ Bisa Vieradreißig war i Sozialist. Des war aa ka Beruf. Hät man aa net davon leben können… heit wann i waar…aber heit bin i darüber hinaus… i hab eine gewisse Reife, wo mir de Dinge gegenüber abgeklärt sind…(…) Später bin i demonstrieren für de Schwarzen…für de Heimwehr…net? Hab i fünf Schilling kriagt… Dann bin i ummi zum…zu de Nazi… da hab i a fünf Schilling kriagt…naja, Österreich war immer unpolitisch…i maan, wir san ja kane politischen Menschen…aber a bissel a Geld is z`sammenkummen, net?“

Im Gegensatz zum deutschen Kabarett, welches sich lange Zeit als Medium der satirischen Verlautbarung von Inhalten der jeweils neuesten „Spiegel“-Ausgabe missverstand, hat es in der Geschichte der österreichischen Kleinkunst nur unter den Nazis wirklich politisches Kabarett gegeben. Nach dem Verbot aller Kabaretts im März 1938 durfte im darauffolgenden Winter der Schauspieler Adolf Müller-Reitzer, welcher mit den Nazis kooperiert hatte, als sie noch im Untergrund arbeiteten, eine Kleinkunstbühne in der Liliengasse im Wiener 1. Bezirk eröffnen. An den Programmen wirkten auch jüdische Autoren unter Decknamen mit. Fritz Eckhardt etwa schrieb „Das chinesische Wunder“. Die „Tokioten“ marschieren in der Hauptstadt Chinareichs, „Wi-En“ ein, und werden durch die phlegmatische, hinhaltende Geisteshaltung der Bürokratie schließlich demoralisiert.

Die Brisanz der poetisch chiffrierten Aussagen hat das österreichische Kabarett in der Nachkriegszeit, wo man (fast) alles sagen durfte, nie wieder erreicht. Selbst das Wiener Kabarett- Wunderteam Bronner- Wehle- Merz- Qualtinger machte vor allem „Zeitgeist“- Kabarett, indem in witziger Form meist die „Zustände“ dargestellt, aber kaum die Ursachen analysiert wurden.

Gerhard Bronner:“Kabarett ist ein Beruf für junge Leute.“

20140801-205249-75169624.jpg

(Gerhard Bronner und Helmut Qualtinger in einer ihrer legendären Travnicek-Szenen)

„I maan, wir san ja kane politischen Menschen….“ Wie recht der Herr Karl hat, bewies ausgerechnet Gerhard Bronner, der zum Entsetzen seiner intellektuellen Hörerschaft im September 1977 in seiner wöchentlichen, auch von deutschen Sendern ausgestrahlten Hörfunk-Sendung „Schlager für Fortgeschrittene“, auf dem Höhepunkt der äußerst emotional geführten Terrorismus-Debatte in Deutschland,
Franz Josef Degenhardt, Georg Kreisler (!) und Hanns Dieter Hüsch (!!!) als „Wegweiser“ zu den „Ereignissen in Deutschland“ outete. Bronner in einem Interview, welches ich damals mit ihm machte („Stuttgarter Nachrichten“, 25.4.1978): „Wenn der Wolf Biermann singt: So oder so, die Erde wird rot, entweder lebend rot oder blutrot – ich weiß nicht, was man da missverstehen soll. Rot oder blutrot – ich weiss nicht, was man da missverstehen soll, wenn er singt, dass man dem fetten Bürgerschwein auf die Finger hauen soll. Ich bin gegen jede Form der Gewalt, und wenn sie auch unter dem Banner der Tugend einher schreitet. Wenn sich die schönste Idee der Gewalt bedient, gehört sie in den Arsch.“ Ein Kabarettist sieht rot und stochert im Sympathisantensumpf? Bronner erklärte im selben Interview seine erschreckende Emotionalität mit Erfahrungen aus der Schulzeit, wo sein Klassenvorstand der Tatsache, dass Schüler „Wenn`s Judenblut vom Messer spritzt“ sangen, auch keine Bedeutung beigemessen habe: „Es hat knappe drei Jahre gedauert, und das Judenblut hat vom Messer gespritzt, und meine Familie ist ausgerottet worden. Und seitdem bin ich auf Lieder dieser Art sehr allergisch.“ So menschlich verständlich Bronners unreflektierter „Ausfall“ gegen die linke Liedermacherszene in Deutschland war: er hatte damit das Vertrauen der Intellektuellen in ihn als kritische Instanz verspielt. Bronner freilich zählte sich damals ohnedies bereits zum Establishment: „Wenn ich in dieser Position das Etablierte in Frage stellen wollte, käme ich mir komisch vor. Kabarett ist ein Beruf für junge Menschen.“

Was kann also nach dem Herrn Karl wirklich noch kommen? Das Erbe der sogenannten goldenen Ära des österreichischen Kabaretts in den 50er-Jahren lastet heute schwer auf den Nachfolgern. Das gute alte Nummernkabarett, wie es „Die Hektiker“ in Wien oder in Salzburg „Fratt & Schacherreiter“ und das „Affronttheater“ pflegen sorgt immer noch für volle Häuser, die Parodie feiert in Gestalt von Alexander Bisenz wirklich „gnadenlos“ fröhliche Urständ, auch musikalisch hat man sich kaum von den Ursprüngen des „rythm & blues entfernt: das gegenwärtige österreichische Kabarett leidet lustvoll unter seiner Geschichte. Vielleicht übersieht man bei allen Wiederaufbereitungs-Schwierigkeiten längst vergangener Zeiten aber, dass die Protagonisten der „goldenen Ära“ allesamt, einschließlich von Louise Martini, die alles andere als nur die Quotenfrau im von Männern dominierten Kabarett war, Solisten von unverwechselbarem Profil waren.

Wer also klug ist, geht im heutigen Kabarett seine eigenen Wege als Einzelkämpfer. Und die Zahl der wirklich interessanten Kabarett- Solisten in Österreich wächst auf erstaunliche Weise. Was hierzulande oft an kritischer Analyse vernachlässigt wird, ersetzt ausufernde Komödiantik. Schauspielerinnen wie Hilde Krahl und Heidemarie Hatheyer haben vor langer Zeit in Wien mit Kleinkunst ihre Karrieren begonnen, heute zieht es auch immer wieder Schauspieler zum Kabarett: die Josefstädterin Dolores Schmidinger, die engagiertes, böses Frauenkabarett macht, oder auch Erwin Steinhauer, von dem ich mir auch gerne das Wiener Telefonbuch vortragen lassen möchte. Was immer auch Steinhauer darstellerisch anpackt, es wird eine köstliche und kostbare Studie menschlichen Stumpfsinns daraus.

20140801-211553-76553729.jpg

<(Dolores Schmidinger)

Kleiner Mann, ganz klein: so könnte man auch das Motto des Wiener Kabarettisten Karl F. Kratzl umschreiben, der als eine Mischung aus Heinz Erhardt, Hans Moser und Karl Valentin Antworten auf Fragen gib, die wir uns nie stellen würden. Kratzl conferiert sozusagen vom Hundertsten ins Tausende, haarscharf an jedem Thema und jeder tieferen Bedeutung vorbei. „Unser Spiel soll Euch nicht weiter stören!“ ist eine weitere Devise seiner Ein- Mandl- und viel-Worte- Show aus dem Grenzbereich schauspielerischen Spießer-Studie, bunter Abend und Nonsens- Kabarett.
Hier dürfen wir getrost auch den Meister des penetrant hinterfragten Wortsinns,
den Tiroler Otto Grünmandl ( gestorben 2. März 2000) ansiedeln, während Werner Schneyder als Chansonnier sich der hohen Dichtkunst verpflichtet fühlt, wie auch Salzburgs verdienstvoller Satiremann Christian Wallner mehr als Wortkünstler den als Darsteller brilliert.

Ohne im geringsten den Anspruch auf Vollzähligkeit des Besetzungszettels der gegenwärtigen österreichischen Kabarett-Szene erheben zu wollen, müssen doch aufsehenerregende Solisten im Schmäh-Konzert hervorgehoben werden. Da ist zunächst Andreas Vitasek. Er ist der Liebe Augustin unter den österreichischen Kleinkünstlern: da eh schon alles hin ist, stürzen seine Figuren ins Existenzloch mit der Frage, ob sie nicht doch nur erfunden seien. Vitasek ist ein Text – Veredler: wo er rhetorisch und gestisch hinlangt, blüht auch der Kalauer auf zu ungeahnter Vielschichtigkeit, die Anmutung seiner Texte liegt weniger in der grellen Pointe, sondern im Clownesk- resiginierten Ausschwingen der dramatisch angespitzten Gedanken- Kurve in die Unendlichkeit des leisen Lächelns.

In Alfred Dorfer, als Kabarettist bereits mit der 1984 gegründeten Gruppe „Schlagbrett“ und im Duo auch mit Josef Hader („Indien“) erfolgreich, wächst ein Wiener Woody Allen heran, wie sein erstes Solo- Programm „Alles Gute“, welches er Ende 1993 herausbrachte, vermuten lässt. Jeder Satz, den der von ihm gespielte Lehrer Robbie Brenneis in Erwartung der dann doch nicht eintreffenden Geburtstagsgratulanten von sich gibt, ist ein Weltuntergang: ein trauriger Clown witzelt sich durch die Bilanz eines noch nicht ganz gescheiterten Lebens. Robbie Brenneis ist 30 Jahre alt, und traut sich selbst nicht mehr.

Ein anderer Ex-Partner von Josef Hader, nämlich Thomas Maurer, hat schon jetzt das Talent zum Qualtinger. Maurer kommt auf die Bühne und sagt: „Ich mag Kinder nicht!“ Die Abneigung gegen Kinder wurzelt in der eigenen Kindheit. Da gab es die unendlich faden Tischgespräche der Erwachsenen. „Eigentlich finde ich sowohl Erwachsene als auch Kinder vollkommen indiskutabel!“ erweitert Maurer sein Geständnis. So wird aus einem ignorierten Kind ein Kabarettist: er steht auf der Bühne, und unten im Saal müssen die Erwachsenen „die Goschen halten“.

20140802-015027-6627031.jpg

(Alfred Dorfer und Josef Hader Kultfilm „Indien)

„Satire darf alles. Und kann alles. Im Idealfall.“ Ein Satz wie das österreichische Kabarett. Er nimmt einen unheimlichen starken Anlauf und bremst sich dann auf eine Ausrede ein, die nicht weiter auffällt, weil niemand so borniert sein will, den Idealfall für alltäglich zu halten. Der Satz stammt aus einem Interview des (nieder)österreichischen Kabarettisten Josef Hader, der mit seinem Programm „Bunter Abend“ (1991) an die Grenzen des herkömmlichen Kabaretts gegangen ist. Als schrecklich witziger Conférencier und sein Gegenspieler, einem alternativen Softie, sprengt Hader alle Erwartungen, die Satire sonst einengen. „Red i noch mit euch, oder red i schon nur mehr mit mir?“ fragt Hader unheimlich betroffen, und reduziert die großen Fragen der Menschheit auf das Wesentliche: „Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir nachher essen?“ Kabarett, kritisiert Hader, ist wie Karl May: das Verbrechen wird in völliger Keuschheit bekämpft, der Kabarettist als Held des 20. Jahrhunderts. Eine schwanzlose Lichtgestalt.

Gegen diese aus dem Kartenerlös subventionierte Entmannung spielt Hader mit abgrundtiefer Selbstreflexion an. Von Hader ist am ehesten ein ähnlicher Geniestreich wie „Der Herr Karl“ zu erwarten, nur dass der Hadersche Fatalist und Konformist sich in grüblerischer Selbsttherapie wohl selbst erledigen wird. Wie sagt der Hader im „Bunten Abend“: „I bin a richtiger klaner Anarchist heut. Die andern zerhauen Fensterscheiben, i zerhau mei Kabarettprogramm!“

#MATHIAS_RICHLING IN DER #ARD: neue Termine

20140425-130247.jpg

Die MATHIAS RICHLING-SHOW (SWR) wird immer beliebter. Für den erfolgreichen Mix aus scharfem politischen Kabarett und satirischen Sketchen mit den Parodien der aktuellen Politik-Prominenz nehmen immer mehr Zuschauer die leider späten Sendetermine in Kauf.

Nun ist die MATHIAS RICHLING SHOW auch im ersten Programm der ARD zu sehen.
Hier sind die Termine:

29.April 2014

06.Mai. 2014

13.Mai 2014

20.Mai 2014

Jeweils 0:20 Uhr

Die Sendetermine nach der Sommerpause werden noch bekannt gegeben.

PREMIERE 11. Oktober ! #RICHLING HAT NICHT NUR EINEN KOFFER IN #BERLIN!

20131007-111027.jpg

Termin: Fr, 11.10.2013 – 20:00 Uhr bis Sa, 09. 11. 2013

Spielort: Wühlmäuse, Berlin

Mathias Richling

DEUTSCHLAND TO GO

Regie und Bühnenbildidee: Günter Verdin

Homepage: http://www.mathias-richling.de

Es reicht! Die Deutschen haben ihre Koffer gepackt, auch Mathias Richling. Unsere Politiker bekommen noch eine letzte Chance, bevor sie ohne Volk dastehen: sie müssen sich dem gnadenlosen Casting durch den Kabarettisten stellen.

Angela Merkel, Volker Kauder, Gregor Gysi, und, weil von der FDP sonst niemand mehr da ist: Hans-Dietrich Genscher, weiters Cem Özdemir, Wolfgang Schäuble , Norbert Lammert , Klaus Wowereit und Winfried Kretschmann treten auf, reden sich um Kopf und Kragen und denken selbstverständlich nicht ans Abtreten.

Im neuen Kabarett-Programm „Mathias Richling Deutschland to go“ geht es um nichts weniger als um Moral in ihren vielen Facetten und ihre tägliche Infragestellung durch die Politik, um den neuen Demokratie-Aufbruch der Bürger, die begriffen haben, dass die da oben ja nur ihre Angestellten sind und letztlich auch im die Frage: Flüchten oder Standhalten.

Ob Mathias Richling bleibt , oder, zum Beispiel, was der Stuttgarter Hauptbahnhof auf der Bühne zu suchen hat, das erfahren Sie ab Freitag, dem 11. Oktober in BERLIN im Kabarett „Die Wühlmäuse“.

Vierzig Jahre Mathias Richling. Und in diesen vierzig Jahren hat sich nicht nur der Künstler, sondern auch die Republik verändert. Die Bürger haben gelernt aufzumucken und von ihren demokratischen Rechten Gebrauch zu machen. Das Kabarett kann sich zugutehalten, dass es Steigbügelhalter war für die neue ungezügelte Diskussionsfreude. Vielleicht auch Stichwortgeber. Von der Dressur zur Hohen Schule. Und Mathias Richling geht ohnedies permanent der Gaul durch. Dass sein neues Programm denselben Titel hat wie sein erfolgreiches neues Buch, nämlich „Deutschland to go“ (Ullstein), bedeutet nicht, dass Sie auf eines von beiden verzichten können. Sie werden das Buch mit anderen Augen lesen, wenn sie das neue Bühnenprogramm gesehen haben, und umgekehrt.

„Mathias Richling: Deutschland to go. Das Programm 2013“ ist die spielerische und dennoch radikale, hochakuelle Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Wirklichkeit. Richling holt wieder das gesamte Polit-Personal von Regierung und Opposition auf die Bühne, stellt es zur Rede, dreht jedes Wort um, bis die Floskeln purzeln und die Hülsen sichtbar werden. Fiktion und Realität verschmelzen , und dieses brisante Gemisch entzündet ein Pointenfeuerwerk, bei dem der Bürger sich lauthals ins Fäustchen lachen darf.

MORGEN #PREMIERE! #Mathias_Richling als #Karl_Valentin

20130117-124419.jpg

Mathias Richling – RICHLINGS VALENTIN beflügelt von Gerhard Woyda
Donnerstag,27.06.2013 bis Sonntag, 30.06.2013 / 19:00 Uhr

Im STUTTGARTER RENITENZTHEATER

Es war 1976, als sich das Dream-Team Mathias Richling und Gerhard Woyda unter der Regie von Günter Verdin aufmachte, spielerisch die Abgründe im Wortwitz des großen Karl Valentin zu ergründen. Das so entstandene Programm, das jahrelang und überregional für ausverkaufte Häuser sorgte, hatte den Titel „„Riesenblödsinn? – Sie ham halt a andere Weltanschauung“.“

Karl Valentin ist Volkskomiker und Forschungsgegenstand für Germanisten zugleich. Mathias Richling spricht in seiner Magisterarbeit über den verehrten Valentin von „ionescohaft Absurdem“ und dem „vorweggenommenen Brechtschen Verfremdungseffekt, das Tragische komisch zu spielen“. Und Günter Verdin reflektierte über die Gründe, den tragikkomischen Belustiger in Erinnerung zu rufen:“ Weil Valentin die Sprache beim Wort nimmt und erstarrte Sprachhülsen durch seine redefreudigen Amokläufe aufbricht. Und weil, nicht zuletzt, den Valentin sowohl die Saudummen wie auch die Ganzg`scheiten verstehen.

Diese Gründe gelten auch heute noch, wo sich die Humorlandschaft in Deutschland seit damals doch sehr verändert hat, und der Vater aller Comedy und Urahn des absurden Theaters ein wenig in Vergessenheit zu geraten scheint.
Mathias Richling, beflügelt vom genialen Gerhard Woyda, macht sich auf Spurensuche: Was ist von Karl Valentin geblieben? Funktioniert die Sprenkleranlage seiner kuriosen Denk-Eskapaden auf der Wiese des ins Unkraut schießenden Unsinns noch? RICHLINGS VALENTIN: ein möglicher Mensch?

Einlass 18.45 h

Restkarten: 26,50 EUR und Ermäßigungen

Lesen Sie auch das Interveiw von Uwe Bogen in den „STUTTGARTER NACHRICHTEN“ unter

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.interview-mathias-richling-die-zukunft-war-auch-schon-mal-besser.3dcb2283-8d92-47d5-acf9-2b60c7a4cefb.html

20130626-084114.jpg

Das Erfolgstrio von 1976 kehrt zurück (von links): Kabarettist Mathias Richling, Theatergründer Gerhard Woyda und Regisseur Günter Verdin bei Proben im Renitenz-Theater.Foto: Michele Danze

„#Heidi_Klum ist Trainerin in #Gehässigkeit“

20130511-130812.jpg

Die Kabarettistin #Cordula_Stratmann lehnt #Casting-Shows wie „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ oder „Germanys Next Topmodel“ ab. Im Interview mit der „Süddeutschen“sagt sie:
„Ich hasse Castingshows, da werde ich komplett humorlos. Ich verachte es zutiefst, eine Öffentlichkeit herzustellen, um jemandem zu sagen, wie scheiße er ist. Das gehört sich nicht, das kotzt mich an. Punkt.“

Geradezu allergisch reagiert die Stratmann auf „Model-Mama“ Heii Klum: „Heidi Klum ist Gesicht und Seele einer kaltherzigen, ekelerregenden Produktion. (…) Frau Klum ist die Trainerin in Gehässigkeit und Herablassung.“

#SWR FERNSEHEN: TOTALLY #RICHLING!!!!

20130318-214218.jpg

DIE LANGE MATHIAS RICHLING NACHT am 24.3.2013 ab 22´35 Uhr im SWR Fernsehen.

Eine spannende Hommage an den Mann der 1000 Gesichter mit einer köstlichen Zusammenstellung der besten, witzigsten, kultigsten und absolut einmaligen Nummern und Parodien von und mit Mathias Richling.

Von 22´35 Uhr bis nach 02´00 Uhr Morgens.

Mit dem „Dauerglotzer“, mit „Jetzt schlägts Richling“, mit “ Dass Fernsehn bled macht“ und vielem mehr!

Tipp: jetzt schon Zwerchfellübungen machen, das erspart den kolossalen Muskelkater nach der langen Nacht.

20130318-214444.jpg

Richlings Letztes Abendmahl in #Weinheim.#Kabarett

20121218-103346.jpg

Letztes Abendmahl des Kabinetts

Weinheim. Mathias Richling beherrscht etwas Schwieriges: Politiker-Parodien ohne plumpe Nachahmung. Er seziert ihre Persönlichkeit so lange, bis sie Eigenarten und Ticks zeigen, die sie in Wirklichkeit gar nicht haben, aber aufgrund ihres Auftretens haben könnten. Man denke nur an „seine“ Ulla Schmitt, die ehemalige Gesundheitsministerin, die er ständig die Nase hochziehen ließ, weil sie so nasal sprach oder „seinen“ Franz Müntefering, der zwischen den Reden Schnappbewegungen mit den Lippen vollführte.

Mit seinem aktuellen Programm „Der Richling Code“, unter der Regie von Günter Verdin, gastierte der gebürtige Waiblinger am Samstag in der Stadthalle, wo er mit enthusiastischem Beifall und häufigem Zwischenapplaus gefeiert wurde. Das Bühnenbild beschränkt sich nicht, wie im Kabarett sonst üblich, auf Stuhl und Mikro. Da er den Namen seines Programmes von dem Romantitel „Der Da Vinci Code“ ableitet, bildete Da Vincis berühmte Abendmahlszene den Hintergrund. Im Vordergrund ist eine lange Tafel mit Namensschildern aufgebaut: das letzte Abendmahl des Kabinetts.

Selbstverständlich übernimmt Richling von Bosbach über Pofalla bis Gysi alle Rollen, schlüpft authentisch in die Rollen. Den Mittelpunkt der Tafel bildet ein roter Blazer auf einem Kleiderständer, hinter den sich Richling nach Bedarf stellt, sein spitzbübisches Gesicht herausschauen lässt und die Hände zum berühmten Dreieck formt. Ehe er im Merkel’schen Tonfall die Unzufriedenen im Lande warnt. „Wir können auch mal anfangen zu regieren, dann hört der Spaß aber auf.“ Zur Gesundheitspolitik: Man kann sich kaum noch erlauben, krank zu werden. Dafür kann man jetzt, wie früher auf seine Rolex, auf seinen Novo-Virus stolz sein.

In Gedankensprüngen kommt er zu neuen Themen, während er über die Bühne wieselt. Genial gerät sein „Maischberger-Interview“ mit dem Kettenraucher der Nation, Helmut Schmitt. Richling hat jede Bewegung und Angewohnheit einer Person studiert. So lässt er den Altkanzler nach der Frage zur Eurokrise erst einmal inhalieren, schmatzen und husten, ehe er antwortet: „Das interessanteste an der Eurokrise ist, dass es sie gar nicht gibt.“

Richlings kunstvolle Masken, die er ihm Fernsehen zu seinen Parodien trägt, werden nicht vermisst.

Köstlich ist seine Bundespräsidenten-Rede, die er mit „Ehre sei Gauck in der Höhe“ beginnt und weiterspinnt, „Euch ist ein Bundespräsident geboren. Ich danke mir, dass Ihr die Geduld hattet, auf mich zu warten.“ Dann schiebt er einen Stuhl heran und man ahnt, was jetzt kommt. „Sie können dankbar sein, dass wir uns ein Sparpaket ,leischten‘ können“, meint unser aller Finanzminister. Und diese 190 Millionen für Griechenland seien ja nur eine Bürgschaft. Wenn die wirklich mal gebraucht würde, könne man sie mit Kreditkarte bezahlen. „Dann bleiben uns immerhin noch vier Wochen, bis sie abgebucht wird.“ Auch Schuldenberater Peter Zwegat wird samt Grimassen parodiert.

Das Lachen sitzt beim Zuschauer weniger locker, wenn Richling einen roten Mantel überwirft und als Kardinal Zollitsch feststellt, dass ein Priester ja gar keinen Intimbereich zu haben pflege. Mit dem Zöllibat sei ja nur die Ehe zwischen Mann und Frau gemeint, von Kindern sei keine Rede. Doch Richling endet humorvoll. Neu Im Programm hat er seinen Winfried Kretschmann. Bewegung und Stimme sind nahezu identisch. Das Publikum tobt. Wer nach zwei Stunden ohne Pause immer noch nicht genug Richling hatte, konnte am Büchertisch sein Buch „Deutschland to go“ erstehen und mit dem Altmeister der Satire ein Schwätzchen halten. rav

Aus:
20121218-103907.jpg

RICHLING im RATHAUS(noch) nicht als OB

20121202-220142.jpg

STUDIO RICHLING

Die nächste Sendung : kommender Freitag, 7. Dezember, 23 Uhr 30 im SWR Fernsehen

Mathias Richling als Stefan Raab im Polit-Talk mit Angela Merkel und Peer Steinbrück

und als Energiekommissar Oettinger

auch als Noch-Dr. Annette Schavan mit ihrem Proseminar zum Thema:“Wie rechtfertige ich mich richtig?“

Auch Ministerpräsident Kretschmann hat wieder einen denkwürdigen Auftritt!

Fotos und Infos unter

http://www.swr.de/richling

ACHTUNG STUTTGARTER!
Am Samstag , 8. Dezember, gastiert Mathias Richling

ERSTMALIG

im STUTTGARTER RATHAUS

und LETZTMALIG mit dem runderneuerten, aktualisierten

DER RICHLING CODE.

Tickets gibt es u.a. bei der Konzertdirektion Russ und im Internet.

Tiefgründig, immer aktuell, provokant und stets in Bewegung. Dafür liebt das Publikum Mathias Richling. In seinem neuen Buch „Deutschland to go“ seziert der Stuttgarter Kabarettist – gewohnt streitlustig – unsere politische Gegenwart und entlarvt die Schwachstellen des deutschen Staates. Wir haben mit ihm über Deutschland und die Welt gesprochen.

INTERVIEW ANSEHEN:
http://www.youtube.com/watch?v=fZuZZoth86Q

Mathias Richling

Deutschland to go

272 Seiten
gebunden mit Schutzumschlag
€ 19,99 [D], € 20,60 [A], sFr 27,90

ISBN-13: 9783550080036

Auch als HÖRBUCH erhältlich!

Bloggen auf WordPress.com.