#FOTO DES MONATS #NOVEMBER 2013

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Am Sonntag haben Träger des alternativen Nobelpreises und Mitglieder des World Future Councils die russischen Behörden zur Freilassung der Arctic 30 aufgefordert. Den Protest gegen Ölförderung in der Arktis bezeichneten die über 70 Unterzeichner aus über 30 Ländern in einer gemeinsamen Erklärung als „Dienst an der Menschheit“.

Das Foto zeigt eine Sandskulptur des indischen Künstlers Sudarshan Patnaik in Puri, Odisha. Der Künstler über sein Werk: „Ich wollte ein Bild schaffen, dass die Anstrengungen der in Ketten gelegten Arctic 30 zeigt, und ihren ungebrochen starken Willen.“

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#ALARM! Ab heute lebt die #Menschheit auf Pump.#Welterschöpfungstag

Der Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) fällt heuer auf den 22. August. Damit wurde die Gesamtleistung der Natur auf unserem Planeten im Jahr 2012 in weniger als neun Monaten aufgebraucht. Ab heute, Mittwoch, übersteigt der Ökologische Fußabdruck der Menschheit die Biokapazität der Erde. „Die Menschheit nimmt sich dann mehr von der Erde, als diese jährlich an natürlichen Ressourcen erneuern und an Treibhausgasen aufnehmen kann“, sagen die Umweltorganisationen WWF, Global 2000 und Greenpeace. Das Global Footprint Network berechnet jährlich die auf der Erde verfügbare Biokapazität – das Potenzial der Natur – und stellt es dem Ökologischen Fußabdruck (Footprint) gegenüber – dem Maß für die menschliche Inanspruchnahme der Naturleistungen. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, spricht man von einem Overshoot – der ökologischen Überschuldung. Somit lebt die Menschheit ab dem 22. August bis zum Jahresende 2012 über ihre Verhältnisse – sozusagen auf Pump.

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Wie lebt es sich ohne Klopapier?

Von Günter Verdin

Die USA gehören noch vor Russland und Japan zu den groessten Treibhausgas-Verursachern der Welt ( Österreich liegt auf der 1990 erstellten Liste auf dem 17. Platz). Die erste internationale Konferenz für Naturschutz fand bereits 1913 in Bern statt. Aber auch die weiteren weltweiten Zusammenkünfte haben in der Praxis kaum etwas bewirkt.
Die Schlussfolgerung des New Yorker Autors Colin Beavan ist logisch und nachvollziehbar: jeder einzelne von uns muss sein Leben im Sinne des Umweltschutzes verändern. Dass wir dieser simplen Erkenntnis so radikal Taten folgen lassen werden wie Beavan in seinem einjaehrigen Experiment , ist unwahrscheinlich. Bei einigen Einschränkungen zur Vermeidung von Müll etwa, zum Beispiel Verzicht auf Klopapier oder Papierwindeln, kamen Beavan und seiner Frau Michelle, die ebenfalls Journalistin ist, selbst Zweifel. Am besten steckte den ganzen Verzicht auf die Bequemlichkeiten und Gewohnheiten des Alltags die zweijährige Tochter der beiden, Isabelle, weg. Für sie war sogar das Wäschewaschen in der Badewanne , nur mit Seife und Borax, offensichtlich reinstes Vergnügen : die ganze Familie steigt in die Badewanne und stampft auf der Wäsche herum.
Der wertvolle und hochspannende Dokumentarfilm „No Impact Man“ aus dem Jahr 2009 (ServusTV) von Laura Gabbert und Justin Schein begleitet die Familie Beavan auch in ihren dunkelsten Stunden: nach einem halben Jahr schaltet Colin den Strom ab. Ab da ist abends Lesen oder Kartenspielen im Kerzenschein angesagt. Ein wenig Schummeln ist unvermeidbar : da man nun auf den Kühlschrank verzichten muss, leiht man sich Eis beim Nachbarn. Nach einem Jahr voll Entbehrungen und reichem Zugewinn von sensiblen Erfahrungen, fühlt sich selbst die anfangs skeptische Michelle geläutert. Sie werde zum Beispiel auch weiter mit dem Fahrrad durch New York fahren. Colin Beavan wiederum sieht die Wurzel in der weltweiten Umweltverschmutzung im Verlust des Gemeinschaftsgefühls: keiner fühle dich mehr für den anderen verantwortlich. Klopapier gibt es übrigens wieder im Hause Beavan. Sein Ziel sei, sagt der „No Impact Man“ , gut zu leben, ohne viel zu verbrauchen.

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